* 1972
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Im Gasthaus „Bunte Kuh“ bei Spiel und Tanz
Kam nachts ein Fremder Händler zu Besuch:
Ein angesehner Mann nach seinem Tuch,
das bunt gewirkt, mit noch des Neuen Glanz.
Mit seiner Kräutermischung aus Byzanz,
die hat schon sehr exotischen Geruch,
das weiß noch keiner, wird er bald zum Fluch.
Bald wirder einig mit dem roten Franz,
der morgen die „Louise“ übernimmt
als Kapitän. Der neue Mann ist gut
doch sticht sein Double morgen früh in See,
weil plötzlich glasig Franzens Blick verschwimmt:
Von Salbei, Kardamom und Eisenhut
Hat er wohl einen Schluck zu viel im Tee.
Er lallt noch wirr, Lars muß ihn unterhaken
Und bringt ihn, dienstbar, an die frische Luft.
Wie sich der Kaufmann nun entpuppt als Schuft
Verschwindet Frans in einem Leinenlaken.
Alsman ihn findet auf der Reiherwiese
Hat er die Spieluhr von Senator Rasche
Und einen Dieterich in seiner Tasche,
doch Lars ist Kapitän auf der Louise.
Als Franz stellt er sich vor bei seiner Crew,
sein Smutje stellt sich linker Hand dazu,
Man holt die Anker ein und setzt die Fock
Für eine erste kurze Probefahrt.
Es wird mit guten Wünschen nicht gespart
Akribisch kontrollierte Lars das Log.
Nach schwerer Nacht legt sich des Wetters Wut
Und Lasse Born flux inspiziert den Holk.
Im Schiffsbauch döst ein buntes Seemannsvolk;
Für ihren Plan steh alle Zeichen gut.
Hein, Dieterich und Fiete spielen Karten,
Piet laboriert an seiner Pfeifenglut,
der große Rest von der Klabauterbrut
versüßt sich nur mit Gerstenbrand das Warten.
„Louise“ kreuzt durch diese Wasser heut;
Auf ihr Kommando laufen noch die Wetten.
So oder so wird man die Mannschaft retten.
Lars hat bald Meldung, was ihn sichtlich freut,
daß eine Kogge nah der Rinne schwoit,
„Louises“ Crew ist also bald komplett.